Zum Publizieren von Dissertationen und anderen Texten in der Film- und Medienwissenschaft
Ein Gastbeitrag von Sarah-Mai Dang. Dieser Blogpost ist zuerst am 16. Oktober 2019 auf dem Open-Media-Studies-Blog erschienen.
Nach Jahren voller Mühe und Selbstzweifel, Inspiration und Gedankensprünge, Hochs und Tiefs endlich geschafft: die Dissertation ist abgegeben, die Disputation erfolgreich überstanden. Nun kommt die Frage, wo und wie das große Werk publizieren?
Da ich selbst vor einigen Jahren, im Sommer 2014, vor dieser Frage stand und mich seitdem mit den Publikationsbedingungen in der Wissenschaft theoretisch und praktisch auseinandersetze, möchte ich in diesem Blogpost die für mich wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen. Nicht zuletzt, da mich immer wieder Anfragen zu dieser Thematik erreichen und es meines Wissens dafür keine zentrale Anlaufstelle für Film- und Medienwissenschaftler_innen gibt.
Vor dem Hintergrund der Diskussionen um Open Access möchte ich im Folgenden darlegen, welche Punkte es bei einer Publikation zu berücksichtigen gilt. Diese Übersicht soll vorrangig als erster Aufschlag für eine Handreichung dienen. Der Text richtet sich insbesondere an Wissenschaftler_innen, deren Dissertation kurz vor dem Abschluss steht, sowie an alle Anderen, die sich mit den Rahmenbedingungen wissenschaftlichen Publizierens vertraut machen möchten. Jeder einzelne Aspekt ist recht komplex und wird an verschiedenen Orten intensiv und kontrovers diskutiert (s. auch Quellen). Dieser Text ist daher in erster Linie als Anstoß zur Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Publikationsbedingungen zu sehen. Erfahrungsberichte, Ergänzungen, Fragen und Kommentare sind sehr willkommen!
Wieso, weshalb, warum?
Geht es um die Frage, wie und wo einen Text veröffentlichen, ist es sinnvoll sich vorab zu fragen, welches Ziel man mit der Publikation verfolgt, welche Werte man als Wissenschaftler_in vertritt, wofür man sich einsetzen möchte, und wie die eigene Forschungs- und Lehrpraxis aussieht. Auf welche Quellen greife ich häufig und gerne zurück? Welche Formate sind den eigenen Anforderungen und Gewohnheiten dienlich? Welche Plattformen eignen sich für Recherchezwecke? Wo finden sich nützliche Lehrmaterialien?
Es ist sinnvoll, sich diese Fragen möglichst früh zu stellen, da die Auswahl des passenden Verlags für eine Buchpublikation recht zeitintensiv sein kann, möchte man verschiedene Optionen prüfen. Gleichzeitig benötigt es ein repräsentierbares Projekt, um ggf. in die Verhandlung mit einem Verlag bzw. den Herausgeber_innen einer Reihe zu treten. Von der ersten Anfrage bis zur offiziellen Veröffentlichung kann es rund 1-2 Jahre dauern. Ähnlich verhält es sich bei Zeitschriftenartikeln.
Die Qual der Wahl
Üblicherweise werden film- und medienwissenschaftliche Bücher und Artikel nach wie vor bei einem Verlag bzw. in einer Zeitschrift publiziert. Angesichts der Veröffentlichungs-, Verbreitungs- und Kommunikationsmöglichkeiten, die digitale Technologien heute bieten, ist allerdings zu fragen, welchen Mehrwert ein Verlag noch bieten kann. Wenn ich ein Textdokument problemlos online stellen und teilen, sprich veröffentlichen, kann, wozu noch den herkömmlichen Weg über eine Printpublikation oder eine Zeitschrift gehen? Zu dieser Diskussion soll der Blogpost insofern beitragen, als dass er verschiedene Wege der Veröffentlichung vorstellt und näher beleuchtet.
Verlagspublikationen
Möchte man das Buch bei einem Verlag veröffentlichen, sind – ähnlich wie bei einem Zeitschriftartikel oder vielmehr grundsätzlich bei allen Texten – zahlreiche Aspekte bei der Auswahl des Erscheinungsorts und des Formats zu berücksichtigen: u.a. die eigene Positionierung (fachlich und wissenschaftspolitisch), die Reputation des Verlags bzw. der Zeitschrift, die Vertragsbedingungen und Nutzungsmöglichkeiten, sowie die Verbreitung und Zugänglichkeit.
Positionierung/Reputation
Zunächst – im besten Fall bereits mit Beginn des Dissertationsprojekts – ist zu überlegen, wie man sich mit der Publikation positionieren möchte und welcher fachliche, sprachliche, lokale Kontext dafür geeignet erscheint. Möchte ich mich international oder national aufstellen? An welche Fachgemeinschaft richtet sich die Publikation? Welche Diskurse möchte ich fortführen? Wo wird der Text am besten wahrgenommen? Welchen Vorteil verspricht der einzelne Verlag (z.B. Reputation, Reichweite, niedrige Eigenbeteiligung an den Produktionskosten (SW Druckkostenzuschuss), verhandelbare Vertragsbedingungen)?
Ist man noch nicht vertraut mit der akademischen Publikationslandschaft, empfiehlt es sich, das Gespräch mit Kommiliton_innen und Kolleg_innen zu suchen. Bei einer Dissertation wird manchmal auch bereits im Vorfeld mit den Betreuer:innen vereinbart, wo die Qualifikationsschrift als Buch erscheinen soll (beispielsweise in einer bestimmten Reihe).1
Hinsichtlich der Reputation eines Verlags oder einer Zeitschrift spielt neben der Qualität der Publikationen die Form des Peer Review eine Rolle (was mitunter Hand in Hand gehen mag). Die ideale Form der Qualitätssicherung durch Peer Review wird mit der zunehmenden Verbreitung von Open Access verstärkt diskutiert. Je nach Fachkultur unterscheiden sich die Begutachtungsverfahren erheblich. Neben offiziellen Standards gibt es zahlreiche Verfahren, die zwar nicht offiziell ausgewiesen, jedoch nichtdestoweniger etabliert und anerkannt sind. So erfolgt die Begutachtung von Publikationen in der deutschsprachigen Film- und Medienwissenschaft häufig durch das jeweilige Team an Herausgeber_innen anstatt durch externe, unabhängige Gutachter_innen.
Hat man einen Verlag in die engere Auswahl gefasst, ist zu klären, wie die Einreichung eines Buchvorschlags zu erfolgen hat. Manche Verlage verlangen das gesamte Manuskript, ggf. inkl. Gutachten, manche möchten vorab eine Zusammenfassung in Form eines Proposal inkl. Alleinstellungsmerkmalen bzw. Verkaufsargumenten (insb. internationale Verlage). Bei Zeitschriften ist in der Regel zunächst ein Abstract anlässlich eines Call for Papers (CfP) einzureichen, bevor der vollständige Artikel folgt.
Vertragsbedingungen und Nutzungsmöglichkeiten
Neben den inhaltlichen Aspekten sind die Rahmenbedingungen der Veröffentlichung zu klären. Unter anderem ist dabei auf die Auflagenhöhe und den Kaufpreis eines Buches zu achten sowie auf die Anzahl der Eigenexemplare (normalerweise etwa 5 Stück) und nicht zuletzt auf die rechtlichen Regelungen. Ein Honorar ist u.a. aus rechtlichen Gründen (z.B. wenn das Forschungsprojekt über Drittmittel finanziert wurde) üblicherweise nicht vorgesehen, eine geringe Ausschüttung der Einnahmen höchstens bei internationalen Wissenschaftsverlagen zu erwarten.2
Durchschnittlichen rechnen Wissenschaftsverlage in Deutschland mit einem Verkauf von zwischen 150 bis 300 Exemplaren pro Titel in den ersten zwei Jahren. Entsprechend hoch (oder niedrig) ist die Erstauflage (bei der es normalerweise bleibt). Wenn es sich nicht gerade um ein Einführungswerk oder ein Handbuch handelt, sind die Bibliotheken die Hauptabnehmerinnen der Bücher. Die relativ hohen Verkaufspreise in Höhe von ca. 50–100 Euro (im englischsprachigen Raum teils noch höher) zahlen also selten Privatpersonen, sondern vor allem öffentliche und private Institutionen.3 Dies ist u.a. in der Diskussion um Open Access, Zugänglichkeit und Verbreitung zu berücksichtigen. Doch auch Bibliotheken verfügen nur über ein begrenztes Budget. Prinzipiell ist daher zu überlegen, welchen Preis man für ein wissenschaftliches Buch angemessen findet und inwiefern man bereit ist, Teil einer (zunehmenden?) Ökonomisierung der Wissenschaft zu sein, in der Forschungsergebnisse in erster Linie der Gewinnmaximierung und dem Wettbewerbsvorteil statt der Wissenserweiterung dienen.
Bevor man den Verlagsvertrag unterzeichnet, sollte man außerdem prüfen, wie die Nutzungsbedingungen geregelt sind. Das Urheberrecht ist nicht veräußerbar, es verbleibt bei den Autor_innen. Allerdings können die Nutzungs- und Verwertungsrechte an einem Text abgetreten werden, was Verlage und Zeitschriften üblicherweise verlangen, indem sie die Verträge mit entsprechenden Paragraphen ausstatten. Zu Marketingzwecken mag dies seine Berechtigung haben, doch sollten sich Autor_innen genau überlegen, welche Freiheiten sie sich in jedem Fall bewahren möchte (z.B. Übersetzungsrechte; Selbstarchivierung der Publikation über die eigene Website oder den Universitätsserver) und welche Rechte sie bereit sind zumindest teilweise abzutreten. Entsprechend sind Verträge auszuhandeln und etwa exklusive in nicht-exklusive Nutzungs- und Verwertungsrechte umzuwandeln.
Dank des Zweitverwertungsrecht können Autor_innen ihre Artikel, die größtenteils aus öffentlich finanzierter Forschung hervorgehen, seit 2014 unabhängig vom Verlagsvertrag nach zwölf Monaten zu nicht-kommerziellen Zwecken der Allgemeinheit zugänglich machen.
Grundsätzlich gilt, Verlagsverträge sind verhandelbar. Schließlich sollen sich die jeweiligen Parteien gut vertragen. Je mehr Wissenschaftler_innen sich ihrer Verhandlungsposition bewusst sind und entsprechende Forderungen formulieren, desto fairere Publikationsbedingungen lassen sich mittel- und langfristig auszuhandeln. Noch wird meiner Ansicht nach insbesondere Großverlagen eine zu große Handlungsmacht in der Vertragsgestaltung und damit Wissensdissemination eingeräumt und der eigene Spielraum unterschätzt.
Verbreitung und Zugang
Ist eine möglichst große Verbreitung der Publikation das Ziel, gilt es zu bedenken, dass ein hochpreisiges Buch aufgrund des prestigeträchtigen Verlags und dank der Bibliotheken mitunter eine größere Reichweite erlangen kann als ein Buch, das trotz eines günstigeren Kaufpreises nicht in den Bibliothekskatalog aufgenommen wird, etwa da Autor_in sowie Verlag unbekannt sind und/oder das Thema den verantwortlichen Wissenschaftler_innen und Bibliothekar_innen nicht relevant erscheint. Daher ist es sinnvoll zu recherchieren, welche Bücher und welche Zeitschriften über Bibliothekskataloge und andere Suchportale verfügbar sind. Doch da weder alle Menschen Zugang zu Bibliotheken noch zum Internet haben, ist die Frage nach der tatsächlichen Verbreitung nur begrenzt zu klären. Prinzipiell ist es m.E. jedoch erstrebenswert, zumindest potentiell einen möglichst großen Zugang zu seinen Forschungsergebnissen zu gewähren. Dazu zählen für mich die aktive Kommunikation von Forschung (Wissenschaftskommunikation) und Open Access, der kostenfreie Zugang zu Publikationen.
Open Access
Inzwischen gibt es zahlreiche nationale und internationale Verlage und Zeitschriften in der Film- und Medienwissenschaft, die neben der Printpublikation eine Open-Access-Veröffentlichung anbieten. Eine Übersicht dazu bietet die Verzeichnisse Directory of Open Access journals und Directory of Open Access Books. Die meisten Verlage verlangen dafür eine Gebühr, eine sogenannte Article Processing Charge (APC). Die Publikationsgebühr für open access kann bei Büchern bis zu 15.000 US-Dollar betragen, bei Artikeln in Fachzeitschriften liegt sie bei etwa 2.500 US-Dollar. Für OA-Zeitschriftenartikel haben viele Universitäten extra Publikationsfonds eingerichtet. Für OA-Bücher existieren bislang noch kaum bis gar keine Förderungen (es sei denn, diese wurden bereits in einem Drittmittelantrag berücksichtigt) – im Gegensatz zum sogenannten Druckkostenzuschuss (in Höhe von ca. 2.500–8.000 Euro, je nach Verlag), der in Deutschland gewöhnlich für eine Buchproduktion, d.h. neben Tagungsbänden oder Handbüchern auch für die Veröffentlichung der Dissertation, an einen Verlag zu zahlen ist.4
Aus meiner Sicht ist es allerdings fraglich, ob solche hohen Summen für eine Open-Access-Publikation (und selbst für eine reguläre Buchpublikation) notwendig sind, um die Kosten von Produktion, Vertrieb und Marketing zu decken. Insbesondere, wenn Verlage durch das sogenannte double dipping doppelt an Open Access verdienen, also sowohl durch den Verkauf von Zeitschriftenabonnements und Printpublikationen als auch über die Gebühr für das Freischalten der kostenlosen Digitalausgabe. Dass auch die Herstellung kostenfreier Publikationen bezahlt werden muss, ist offensichtlich. Wie eine faire Finanzierung von Open Access konkret aussehen kann, sodass alle an der Publikation Beteiligten angemessen honoriert werden und die APC nicht zur Barriere für Autor:innen wird, erproben derzeit verschiedene Initiativen wie etwa Knowledge Unlatched oder Open LIbrary of Humanities (OLH).
Repositorien
Eine OA-Veröffentlichung ohne Publikationsgebühr erlauben Repositorien. Mittlerweile gibt es neben den Publikations- und Dissertationsservern der Universitäten, über die Studierende und Lehrende ihre Arbeiten kostenlos hochladen und kostenlos zugänglich machen dürfen, auch institutionen- und fachübergeordnete Repositorien, über die Texte kostenfrei zur Verfügung gestellt werden können (nicht zu verwechseln mit gewinnorientierten Portalen wie Academia.edu oder ResearchGate!). Die film- und medienwissenschaftlichen Repositorien media/rep/ und MediArXiv sind hier beispielsweise zu nennen, sowie die geisteswissenschaftliche Plattform Humanities Commons und das vom CERN ins Leben gerufene Zenodo.
Die über media/rep/ verfügbaren, vor allem deutsch-, aber auch englischsprachigen Inhalte (Zeitschriftenarchive, Aufsätze, Schriftenreihen, Bücher und Vorlesungen) werden von Fachvertreter:innen der Film- und Medienwissenschaft ausgewählt und in einem komplexen Verfahren zwecks dauerhafter Verfügbarkeit aufbereitet. MediArXiv hingegen fokusiert das selbständige Hochladen von Preprints und Postprints verschiedensprachiger, eher klassischer Publikationen auch aus angrenzenden Disziplinen. Humanities Commons fungiert in erster Linie als Netzwerk, und über Zenodo lassen sich verschiedenartigste Materialien wie etwa Präsentationen oder Bibliographien speichern.
Open-Access-Skeptiker_innen begründen ihre Vorbehalte oftmals mit einer fehlenden Qualitätssicherung und mangelnder Möglichkeit der Langzeitarchivierung. Dem ist entgegenzuhalten, dass Open Access erstens nicht mit digitalem Publizieren gleichzusetzen ist und schon gar nicht mit dem bloßen Hochladen irgendeines Dokuments über irgendeine Plattform. Digitale Publikationen können sehr unterschiedliche Formen annehmen ungeachtet des wissenschaftlichen Anspruchs oder des Umfelds. Mit Open Access sind dezidiert wissenschaftliche Arbeiten gemeint, die in entsprechende Infrastrukturen lokalisiert sind. Open Access sollte eigentlich auch die Möglichkeit der barrierefreien Nachnutzung erlauben, d.h. ohne technische, ökonomische oder rechtliche Einschränkungen.
Eine nachhaltige Verfügbarmachung kann verschiedene Formen annehmen ebenso wie Verfahren der Peer Review (s. auch die Blogbeiträge von Adelheid Heftberger sowie Maximilian Heimstädt und Leonhard Dobusch).
Auch diesbezüglich gilt es anhand der skizzierten Aspekte zu entscheiden, welcher Weg am geeignetsten erscheint, um sein mit der Veröffentlichung angestrebtes Ziel (Qualifizierung/Doktortitel, Reputationssteigierung/Profillierung, Berufbarkeit, Beförderung einer Diskussion, Etablierung eines neuen Themas/Forschungsfeldes etc.) zu erreichen.
One size doesn‘t fit all
Um herauszufinden, welcher Weg der Veröffentlichung für meine Dissertation am sinnvollsten ist, habe ich selbst meine Arbeit in drei Versionen und fünf verschiedenen Formaten zugänglich gemacht:
1) als Qualifikationsschrift direkt über das Repositorium der Freien Universität Berlin
2) eine überarbeitete, mit einer Creative-Commons-Lizenz versehene Fassung
◦ als responsive Website, die sich der jeweiligen Nutzungsoberfläche, dem Laptop, dem Smartphone oder dem Tablet, anpasst
◦ als bezahlbares Print-On-Demand-Buch (inkl. referenzierbarer ISBN) und
◦ kostenfreies PDF über media/rep und MediArXiv (inkl. referenzierbarer DOI), sowie
3) in einer englischen Übersetzung traditionell über den Verlag Palgrave Macmillan
Dieses Unternehmen hat rund zwei Jahre in Anspruch genommen und jede Menge Energie, Nerven, Zeit und Geld gekostet. Währenddessen ist mir bewusst geworden, dass jedes Format auf unterschiedliche Anforderungen, Bedürfnisse und Gewohnheiten antwortet (s. Überblick): One size doesn‘t fit all!
Vor allem aber habe ich verstanden, dass Open Access nicht nur die kostenlose Verfügbarkeit von Texten bedeutet, sondern viel mehr: Publikationen müssen darüber hinaus verständlich, sichtbar und auffindbar, referenzierbar, (nach)nutzbar und ansprechend sein. Daher gehört neben der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen immer auch deren Verbreitung und Vermittlung dazu. Die einzelne Publikation stellt in diesem Sinne nur einen Teil der Wissenskommunikation dar.
Ob ich solch ein aufwendiges Vorgehen 1:1 empfehlen kann, ist schwer zu sagen. Das Projekt soll vor allem weitere Wissenschaftler:innen dazu ermutigen, sich stärker mit den Publikationsbedingungen auseinanderzusetzen und im besten Fall ähnliche Experimente zu wagen.
Acknowledgements
Für eine intensive Lektüre der ersten Fassung, hilfreiche Anmerkungen und kritische Nachfragen danke ich sehr herzlich meinen Kolleginnen Laura Katharina Mücke und Katja Hettich.
1. Welche spezifischen Anforderungen an die Veröffentlichung der Dissertation am jeweiligen Institut gestellt werden, ist der entsprechenden Promotionsordnung zu entnehmen.
2. Über die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) können Urheber_innen Einnahmen geltend machen, die sich aus den Abgaben für den privaten und wissenschaftlichen Gebrauch von Werken ergeben. Die Rahmenbedingungen der Berechnung und Verteilung sind allerdings umstritten.
3. Die Kalkulation der Verkaufspreise und auch der Eigenbeteiligung an den Produktionskosten in Form des sog. Druckkostenzuschusses unterscheidet sich von Verlag zu Verlag deutlich. Die Geschäftsmodelle des wissenschafitchen Publikationssystems und die Frage nach einer fairen und effektiven Finanzierung würde mehr als einen weiteren Beitrag erfordern.
4. Wenn der Druckkostenzuschuss nicht bereits einkalkuliert ist, etwa im Antrag eines Drittmittelprojekts, bieten verschiedene Einrichtungen Förderungsfonds. Manche Wissenschaftler_innen zahlen den Betrag aus der eigenen Tasche.
5. Im September 2019 ist die von Guido Kirsten, Magali Trautmann, Philipp Blum und Laura Katharina Mücke durchgeführte Übersetzung von Roger Odins Kommunikationsräume. Einführung in die Semiopragmatik als hybride Open Access-Publikation auf ähnliche Weise über meine Website oabooks.de erschienen. Über dieses Publikationsprojekt werden die Übersetzer_innen und Herausgeber_innen in Kürze auf dem Blog berichten.