„Ich habe meine Artikel auf Academia.edu hochgeladen, das ist doch Open Access?“
„Was ist eigentlich der Unterschied zwischen ResearchGate, Academia.edu und einem Forschungsrepositorium?“
Soziale Netzwerke für Wissenschaftler*innen
ResearchGate und Academia.edu sind soziale Netzwerke, deren Hauptziel es ist, Forschende mit gemeinsamen Interessen zu verbinden. Die Nutzerprofile beinhalten oft Angaben über Publikationen und andere wissenschaftliche Aktivitäten, Kopien von Manuskripten, und Gelegenheiten sich mit Wissenschaftlern zu Vernetzen und gegebenenfalls mit Ihnen zusammen zu arbeiten. Diese Netzwerke bieten im Wesentlichen eine Facebook- oder LinkedIn-Erfahrung für die Forschungsgemeinschaft. Beide Netzwerke sind kommerzielle Unternehmen. Obwohl Academia.edu eine „.edu“ URL hat, wird sie nicht von einer Hochschule betrieben. Der Domänenname wurde registriert, bevor die Regeln, die diesen Gebrauch verbieten würden, in Kraft getreten sind.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Open-Access-Repositorien
Institutionelle Repositorien (IR) sind in der Regel Bibliothekswebseiten, auf denen Autor*innen eine Version ihrer Manuskripte als Open Access Versionen hochladen (lassen) können. Das primäre Ziel der institutionellen Repositorien besteht darin, die wissenschaftlichen Publikationen der Universität so weit wie möglich verfügbar zu machen und eine langfristige Erhaltung dieser Ergebnisse sicherzustellen.
Fachbezogene Repositorien sammeln Publikationen in einer bestimmten Disziplin oder einer Reihe von Disziplinen, so dass Autor*innen Feedback von ihren Kolleg*innen auf diesem Gebiet bekommen können, unabhängig davon, wo sie arbeiten.
Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Arten von Diensten
ResearchGate und Academia.edu sind, wie oben erwähnt, kommerzielle Webseiten (siehe hier für weitere Informationen dazu). Ihre Nutzungsbedingungen erlauben es Bibliotheken nicht, diese Daten im Namen der Autoren zu extrahieren. Des Weiteren können Daten auf ResearchGate und Academia.edu nicht von Open Access Suchmaschinen wie BASE (Bielefeld Academic Search Engine) oder Core.ac.uk oder Plug-Ins wie der Open Access Button oder Unpaywall gefunden werden.
Institutionelle Repositorien hingegen verpflichten sich weitgehend dazu, Offenheit und Wiederverwendung von Daten zu ermöglichen und machen ihre Metadaten kompatibel und interoperabel mit Standards wie OAI-PMH (Open Archives Initiative Protocol for Metadata Harvesting). Open-Access-Repositorien sind gemeinnützige Organisationen und erhalten ihre Finanzierung normalerweise von Hochschulen oder Forschungsgemeinschaften. Institutionelle Repositorien setzen sich für die Langzeiterhaltung ihrer Bestände ein, während ResearchGate und Academia.edu jederzeit Ihre Bedingungen ändern oder gar schließen können.
Open-Access-Repositorien sind aber keine sozialen Netzwerke. Benutzer können dort keine Freund- oder Partnerliste erstellen und können normalerweise keine Profilseite verwalten. Der Erfolg von ResearchGate und Academia.edu zeigt, dass dies eine Funktionalität ist, die Wissenschaftler wertvoll finden. Open-Access-Repositorien und soziale Netzwerke bieten unterschiedliche Dienste, und beide haben wohl einen gewissen Wert für Wissenschaftler. Der Wert des institutionellen Repositoriums, insbesondere für die Langzeiterhaltung und das Engagement für eine offene Wissenschaft, sollte jedoch nicht übersehen werden.
Überarbeitete Fassung von Katie Fortney und Justin Gonder an der California Digital Library.